Tipps für werdende Väter

I’m your father hat zur Blogparade gerufen. Thema: „Tipps für werdende Eltern“.

Ich möchte das Thema für mich etwas abwandeln: Tipps für werdende Väter.

Frag die Hebamme

Nur keine Scheu! Niemand lacht Dich aus, wenn Du Fragen zur Konsistenz des Stuhlgangs hast. Vermutliche keine Hebamme schaut Dich komisch an, wenn Du vor dem ersten Mal Baden „Respekt“ hast.

Für mich war die Nachbetreuung durch unsere Hebamme ein Segen. Man(n) hat 50.000+ Fragen. Ist an so vielen Stellen unsicher. Kann Dinge vielleicht nicht richtig einschätzen. Und Tante Google hilft nur bedingt (wie Google ich die Geräusche, die sie Nachts macht?).

Unsere Hebamme hat immer geholfen, hatte immer ein offenes Ohr und widmete sich jeder meiner Fragen! Und davon hatte ich verdammt viele.

Geh mit zu den Hechelkursen

Ja, die Themen dort sind nicht immer sonderlich appetitlich.

Trotzdem.

Es geht nicht darum, dass der Hechelkurs es schafft, Dich auf das vorzubereiten, was auf Dich zukommt. Dieser Kurs hat mir nicht mal eine Idee dessen zu vermitteln vermocht, was es bedeutet, ein Kind zu bekommen, Vater zu werden.

Aber es ist toll, diese Kurse gemeinsam zu besuchen. Gemeinsam zu atmen. Die Massagen zu üben. Gemeinsam Fragen zu stellen. Für- und miteinander da zu sein.

Und: es sind andere werdende Erstlingsväter da! Sie sind in der gleichen Situation. Gleiche Unsicherheiten. Es hilft sich auszutauschen, zu erfahren, dass man gar nicht so alleine ist.

Unbezahlbar! 😉

Nehmt Euch ein Familienzimmer

Wenn das Krankenhaus, dass Ihr Euch für die Geburt ausgesucht habt, ein Familienzimmer anbietet und Du mit Deinem Arbeitgeber vereinbaren kannst, nach der Geburt erstmal ein paar Tage Urlaub zu machen: macht Gebrauch davon!

Ich möchte keine Minute im Krankenhaus missen! Es war unbeschreiblich. Wir. Als Familie. Zusammen. 24 Stunden. Von der ersten Minute an! Ich war bei jeder Untersuchung dabei. Hab jede Hilfestellung der Schwestern erlebt. Hab die Kleine Nachts über den Flur getragen und Schlaflieder gesummt. Hab beim ersten Anlegen geholfen. Hab mir die Nächte um die Ohren geschlagen. Ich hatte die Kleine nackt auf meiner Brust und Bauch liegen (Bonding) – unbeschreibliche Nähe. Zu meinem Kind.

Deine Frau wird es übrigens auch zu schätzen wissen. Du kannst sie unterstützen, sie entlasten. Helfen, die Stunden und Tage nach der Geburt zu verarbeiten. Sie kann auch mal ’ne Mütze Schlaf bekommen, wenn Du dich tagsüber um Euer Kind kümmern kannst.

Nicht zu unterschätzen: hat man ein Familienzimmer, hat man ein Zimmer für sich. Es sind keine anderen Frauen und Neugeborenen mit im Zimmer. Das bisschen Schlaf, dass man bekommt, wird nicht noch von anderen Babys „gestört“.

In einem Familienzimmer kannst Du dein Kind von Anfang an richtig kennenlernen. Ihr könnt als Familie diese erste Zeit genießen und habt unbeschreibliche Erinnerungen!

Geh in Elternzeit

Kein Mann, den ich kenne und der Elternzeit machte, sagte nach seiner Elternzeit „nie wieder!“.

Ich war insgesamt drei Monate zuhause. Den ersten Monat hatte ich Urlaub (ja, ich weiß; es ist nicht selbstverständlich, dass das so reibungslos geht), danach einen Monat Elternzeit. Und als die Kleine ein Jahr wurde, hab ich meinen zweiten Monat Elternzeit genommen während meine Frau ½-Tags wieder ins Berufsleben eingestiegen ist.

Der Vorteil: am Anfang kannst Du alles um Deine kleine, junge Familie herum organisieren helfen. Einkaufen, Wickeln üben, Baden, bei den Hebammenbesuchen dabei sein, Dein Kind tragen wenn es schreit, es schlafen legen, etc. Kurz: Ihr könnt als Familie zusammenwachsen und Du wächst mit Deiner Familie an den Aufgaben.

Du kannst Deine Frau entlasten und ihr helfen – sie hat schließlich vor wenigen Tagen ein Kind durch ein Nadelöhr gepresst. Und auch ihr Leben hat sich gerade um 180° gedreht. Das hilft ihr mit der neuen Situation entspannter umzugehen, selbst auch mal durchzuatmen. Und ihr könnt Euch Nachts abwechseln, wenn der Frosch mal wieder nicht schlafen kann.

Nach einem Jahr war es dann etwas ganz besonderes. Die Zuckerschnecke lag nicht mehr nur ‚rum und hat die meiste Zeit geschlafen – ganz im Gegenteil. Wir konnten richtig viel machen. Auf Spielplätzen ‚rumlungern, zum Babytreff gehen (die Blicke der anderen Mamas hält man aus. Sei stark!), Babykurse machen (Babyschwimmen, Musik-Kurs, etc.). Du kannst aktiv die Tage mit Deinem Kind gestalten und genießen. So richtige Papa-Kind-Tage! Nur für Euch.

Ich möchte keinen Tag meiner Elternzeit missen und hätte gern noch einen Monat d’ran gehangen.